GLG Gesellschaft für Leben und Gesundheit – auch eine Erfolgsgeschichte in Prenzlau?

Datum:

Die GLG-Unternehmensgruppe gehört zu den wenigen Dienstleistern in der Gesundheitsversorgung in Deutschland, die den Geschäftsbetrieb 2023 mit einer „Schwarzen Null“ abschließen konnte. Das war Anlass für eine Gruppe von SPD-Kommunalpolitikern, mit Mike Schirrmeister als Ortsvereinsvorsitzender an der Spitze, sich im Krankenhaus Prenzlau mal umzuschauen.

Wie ist das Krankenhaus Prenzlau für die Zukunft aufgestellt? Verwaltungsdirektorin Marite Schönemann, der ärztliche Direktor Dr. med. Oliver Günter sowie die Pflegedienstleiterin Heike Rakow standen für ein Gespräch zu Verfügung.
Mit 250 Mitarbeitern und 110 Krankenbetten wurden im letzten Jahr 3761 stationäre und 10305 ambulante Fälle versorgt. Damit ist das Haus auch einer der größten Arbeitgeber der Region. Uwe Schmidt, als ehemaliges Mitglied des Aufsichtsrates der GLG, kann sich noch gut an die schwierigen Zeiten der Umstrukturierung vor 15 Jahren erinnern. Für Sebastian Finger hat das Haus in seiner heutigen Form nur noch wenig mit dem Krankenhaus aus den 80er Jahren zu tun.
Wie wirken sich aktuelle Gesetzesvorhaben des Bundesgesundheitsministers Prof. Dr. med. Karl Lauterbach auf die Versorgung vor Ort aus? Da diese Gesetze im Bundestag noch nicht verabschiedet sind, können konkrete Auswirkungen nicht benannt werden.
Das Land Brandenburg hat seine Investitionsverpflichtungen den Krankenhäusern gegenüber von 90 auf 200 Millionen Euro erhöht und damit als eins der wenigen Bundesländer auch erfüllt. Zusätzlich gab es Liquiditätshilfen von 40 Millionen Euro. Geld, das laut der Verwaltungsdirektorin Frau Schönemann, auch angekommen ist.
Chefarzt Dr. med. Günter informierte über die neu im Haus befindliche stationäre Geriatrie mit 31 Betten, die von Eberswalde nach Prenzlau wechselte. Es wird die Alterstraumatologie einen Schwerpunkt bilden. Sogar Patienten aus Berlin werden hier mittlerweile versorgt.
Im Pflegebereich wird in den Jahren 2027/28 ein größerer Teil der Beschäftigten in den Ruhestand wechseln. Die Pflegedienstleiterin Frau Rakow verwies auf die Anstrengungen der Nachwuchsgewinnung. Mit jährlich mindestens zehn Auszubildenden kann diese Lücke geschlossen werden. Für Cornelia Schilling, langjährige Mitarbeiterin im Neubrandenburger Klinikum, hat ein gutes Betriebsklimas große Bedeutung für das Wohlfühlen der Patienten und für das Halten der Fachkräfte.
Es wurden Arztpraxen in das Krankenhaus Prenzlau integriert. Nach anfänglicher Skepsis wegen der Lage am Rande der Stadt, ergeben sich für die Patienten zunehmende Vorteile in der fachärztlichen Versorgung.
Für dieses Jahr ist der Baubeginn für den neuen Küchenbereich vorgesehen. Zukünftig sollen Patienten, Mitarbeiter aber auch betriebsfremde Kunden mit frisch zubereitetem Essen versorgt werden.
Nächste Vorhaben der Geschäftsleitung sind die Einrichtung eine Tagespflege, einer Kurzzeitpflegestation und von Demenzwohngruppen.
Mit den Möglichkeiten eines kommunalen Klinikverbundes, sieht sich das Krankenhaus Prenzlau auch für die nächsten Jahre gut gerüstet.
Stillstand heißt Untergang – davon ist hier im Krankenhaus Prenzlau nicht zu spüren.
Mit einem guten Gefühl für die Zukunft verlassen wir nach fast drei Stunden unser Krankenhaus.

Sebastian Finger